Porträt von Sandra Krone

Über den Autor: Sandra Krone

Sandra Krone ist Partnerin und Gründerin von OLDSCHOOLSEO. Ihre Arbeit beginnt bei der Analyse der Nutzerintention und der Content-Strategie, um daraus die Anforderungen für die redaktionelle und technische Umsetzung abzuleiten.

E-E-A-T messbar machen

Frage: Wie lassen sich Autorität und Vertrauen quantifizieren?

Antwort: E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trust) ist ein qualitatives Konzept zur Inhaltsbewertung. Es ist kein direkt messbarer Rankingfaktor. Dennoch lassen sich für jede Komponente Proxy-Metriken definieren. Dies sind beobachtbare Indikatoren, die als Annäherungswerte dienen, um die E-E-A-T-Performance einer Webseite und ihrer Autoren zu bewerten. Man unterscheidet dabei zwischen On-Page- (direkt steuerbar) und Off-Page-Signalen (extern beeinflusst).

1. Experience & Expertise (Erfahrung & Fachwissen)

Diese On-Page-Faktoren beziehen sich auf den Autor und den Inhalt selbst.

  • Proxy-Metriken (Autor-Ebene):
    • Autoren-Profil: Erfassung von Qualifikationen, Publikationshistorie und Verweisen auf externe Profile (z.B. LinkedIn, wissenschaftliche Datenbanken).
    • Autoren-Suchen: Beobachtung des Suchvolumens für den Namen des Autors als Indikator für dessen wachsende Bekanntheit.
  • Proxy-Metriken (Inhalts-Ebene):
    • Anteil originärer Daten/Medien: Prozentsatz von Inhalten, die auf eigenen Fallstudien, Umfragen oder selbst erstellten Medien basieren.
    • Thematische Tiefe: Anzahl veröffentlichter, tiefgehender Artikel zu einem Kernthema pro Autor oder pro Themen-Cluster.

2. Authoritativeness (Autorität)

Autorität wird primär durch externe Off-Page-Signale validiert.

  • Proxy-Metriken:
    • Backlink-Profil: Analyse der Anzahl und Qualität von Backlinks von themenrelevanten, etablierten Domains.
    • Zitationen und Erwähnungen: Erfassung von unverlinkten Nennungen der Marke oder von Autoren in Fachkontexten.
    • Brand-Suchanfragen: Anstieg des Suchvolumens für den Markennamen als Indikator für wachsende Autorität.

3. Trust (Vertrauenswürdigkeit)

Vertrauen wird durch eine Kombination aus On-Page-Transparenz und positiven Nutzersignalen aufgebaut.

  • Proxy-Metriken (On-Page):
    • Checkliste für Trust-Elemente: Vorhandensein und leichte Auffindbarkeit von Impressum, Datenschutz, Autoren-Biografien und Kontaktinformationen.
    • Quellenverweise: Durchschnittliche Anzahl ausgehender Links zu vertrauenswürdigen Primärquellen pro Artikel.
  • Proxy-Metriken (Nutzer-Signale):
    • Engagement-Raten: Analyse von Metriken wie Verweildauer oder Scrolltiefe auf E-E-A-T-optimierten Seiten. Ein hohes Engagement kann indirekt auf hohes Vertrauen und hohe Relevanz hindeuten.
    • Kundenbewertungen: Durchschnittliche Bewertung und Anzahl der Rezensionen auf relevanten Drittplattformen.

Fazit

Die Messung von E-E-A-T erfolgt indirekt über ein Set von On-Page- und Off-Page-Proxy-Metriken, die sowohl die Webseite als auch einzelne Autoren bewerten. Keine dieser Kennzahlen ist isoliert aussagekräftig. In der Gesamtschau und im Zeitverlauf ermöglichen sie jedoch eine fundierte Einschätzung der Autoritäts- und Vertrauenssignale. Dies erlaubt die Integration der strategischen Arbeit an E-E-A-T in das reguläre SEO-Controlling.