Brand- vs. Non-Brand-Traffic
Frage: Wie wird der tatsächliche SEO-Erfolg isoliert gemessen?
Antwort: Eine valide Erfolgsmessung in der SEO erfordert die Differenzierung des organischen Suchtraffics in "Brand-Traffic" und "Non-Brand-Traffic". Brand-Traffic resultiert aus Suchanfragen mit Markenbezug, während Non-Brand-Traffic durch generische Suchanfragen entsteht. Da SEO primär auf die Gewinnung von Nutzern abzielt, die eine Marke noch nicht kennen, ist die Steigerung des Non-Brand-Traffics der relevantere Erfolgsindikator.
1. Definition und Abgrenzung
- →Brand-Traffic: Umfasst Zugriffe von Nutzern, die explizit nach dem Unternehmen, dessen Produkten oder Domains suchen (z.B. "old school seo"). Dieser Traffic ist oft ein Ergebnis von Markenbekanntheit und kein direkter Indikator für die SEO-Performance bei generischen Themen.
- →Non-Brand-Traffic: Umfasst Zugriffe über Suchanfragen ohne direkten Markenbezug (z.B. "technische seo grundlagen"). Das Wachstum in diesem Segment zeigt, dass die Webseite für relevante Themen an Sichtbarkeit gewinnt.
2. Methodik der Segmentierung
Die Trennung erfolgt primär über die Analyse der Suchanfragen in der Google Search Console (GSC), oft in Kombination mit Daten aus Webanalyse-Tools wie Google Analytics 4 (GA4).
- →Filterung in der GSC: Es werden Filterregeln definiert, um die Daten zu segmentieren.
- →Brand-Segment: Schließt Suchanfragen ein, die den Markennamen und definierte Variationen (z.B. Tippfehler, Produktnamen, Misch-Suchen wie "thema + marke") enthalten.
- →Non-Brand-Segment: Schließt alle im Brand-Filter definierten Suchanfragen aus.
- →Die konsistente Definition dieser Regeln ist für die Vergleichbarkeit der Daten über Zeit essenziell.
- →Analyse in GA4: Das Nutzerverhalten (z.B. Konversionsraten, Engagement) kann in GA4 analysiert werden, indem Segmente auf Basis der Landingpages erstellt werden, die primär Non-Brand-Traffic aus der GSC erhalten.
3. Limitationen der Methode
Die Segmentierung unterliegt technischen und methodischen Einschränkungen. Die Google Search Console zeigt nicht alle Suchanfragen (insbesondere im Long-Tail) und rundet Daten. Dies kann zu leichten Ungenauigkeiten führen. Die Methode liefert jedoch trotz dieser Einschränkungen eine hinreichend genaue Grundlage für strategische Entscheidungen.
4. Interpretation der Daten
Die getrennte Analyse ermöglicht spezifische Einblicke:
- →Analyse des Non-Brand-Segments: Ein Anstieg von Klicks und Impressionen ist ein direkter Beleg für erfolgreiche SEO-Maßnahmen zur Steigerung der organischen Reichweite.
- →Analyse des Brand-Segments: Ein stabiler oder wachsender Brand-Traffic ist ein Indikator für Markenbekanntheit. Ein plötzlicher Einbruch kann auf Reputationsprobleme oder technische Fehler hindeuten.
Fazit
Die Segmentierung des organischen Traffics in Brand- und Non-Brand-Suchen ist eine grundlegende Methode im SEO-Controlling. Sie isoliert den Einfluss von Markenbekanntheit von der tatsächlichen SEO-Leistung bei der Gewinnung neuer Zielgruppen. Das Wachstum des Non-Brand-Traffics, bewertet im Kontext von nachfolgendem Nutzerengagement und Konversionen, ist der valideste Indikator für den ROI einer SEO-Strategie.
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